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Newsletter Nummer 13

  • Sandra Schrade
  • 8. Aug. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Propaganda Newsletter

(Kein Abo. Kein Rücktritt. Nur Nonsense.)


Eine Zeit lang habe ich meinen ehemaligen Kollegen regelmäßig Newsletter geschrieben – mit Geschichten aus meinem Alltag von der neuen Arbeit. Natürlich hemmungslos übertrieben, maßlos ausgeschmückt und auf die Spitze getrieben. Aber wie bei jedem guten Gerücht steckt immer ein Fünkchen Wahrheit drin.


Der Name „Propaganda“ entstand damals so: Nach meiner Hochzeit lauteten meine neuen Initialen SS, und so begannen auch meine Mailadressen. „Propaganda“ erklärt sich in diesem Zusammenhang von selbst. Wichtig dabei: Ich distanziere mich so weit von rechts, wie ein Mensch nur kann. Humor ist mein Mittel, um Dinge aufzulösen, die eigentlich gar keinen Raum haben sollten.

Und weil einige meinten, sie vermissen diese überdrehten Alltagsberichte, erscheinen sie ab jetzt hier – offen für alle, die Lust auf drei Minuten gepflegten Unsinn haben.

Regel Nummer 1: Wer einmal liest, muss weitermachen.Abbestellen gibt’s nicht.

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Newsletter 13 - Aus August 2022

BUUUUUUUM.

Mit einem riesigen, unerwarteten BUMS bin ich zurück in eurem Leben. Gyneidin! (Meine türkische Begrüßung soll vor allem meine Freundin Ela erheitern, die hoffentlich TÄGLICH aus der Tasse trinkt.)

Das hier ist wie ein Unfall - man will weggucken, kann es aber nicht.

ABER - die Sommerpause ist vorbei, das Leben geht weiter. Ich gehe weiter. Wobei eigentlich sitze ich.

Ich schreibe diesen Newsletter nämlich nicht mehr liegend mit einem Baby auf der Brust beim drölften Schläfchen in der obersten Etage unseres Anker-Hauses - NEIN.

Ich sitze. An einem Schreibtisch. In meinem Büro. Mein Blick ist gerichtet auf unseren Schotter-Hof, den wir noch immer nicht fertig gestellt haben.

Wobei dieser Schotter auch eine Klingel ist- jeden Gast höre ich, bevor er überhaupt ausgestiegen ist. So habe ich bereits neue Freunde gefunden, die nur drehen wollten und dann direkt blieben mussten, damit ich am Ende unserer Sackgasse auch mal Besuch bekomme. Schön so ein Schotter Hof.

Mein Plan 4 Jahre in Elternzeit zu gehen, um ein wenig nebenher zu verdienen, um dann in 4 Jahren durchzustarten hat sich verändert.

Ich baue mal einen Spannungsbogen für euch, damit das hier ein bisschen wie Romanlesen ist, denn das tun sicher die Wenigsten von euch aktuell.

Tatsache ist - wenn alle Kinder gesund sind, sind ab jetzt ALLE DREI unter. Von 8 bis 14h. Jeden Tag.

Alllllsssooooo - seinerzeit hatte Yavi Hameister bei Instagram gefragt, wer für sie arbeiten möchte. Das ist eine Influencerin mit ca. 50k Follower, die eine Werbeagentur gegründet hat. Man sollte in 3 Worten sagen, was man kann, und warum man gut ins Team passt. Ich hab einfach geschrieben: „Ich. Kann. Alles.“ Ich sag mal so - seit Juni arbeite ich nun für sie im Freelance. 

Der Witz an der heutigen Zeit ist, dass ich meine neue Chefin erst nach etwa 6 Wochen Zusammenarbeit persönlich kennengelernt habe. Das war das Pool-Bild bei Instagram. Ihr habt es nicht gesehen? HA! Da folgt ihr mir und meinem illustren Lifestyle wohl nicht. Sie hatte zu sich nach Hause geladen, Köln. Ein Haus mit Pool. Ich mir also standesgemäß morgens Beachwaves gemacht. Bin ja auch so ein kleines Beachgirl. - heiße ja auch strand_ra auf Instagram.

Fahre mit meinem kleinen Renault darüber, voll glücklich, weil ich so schön gemacht bin. Steige aus. ZACK - Promenadenhaare. So Haare, wie wenn der Beach schon lange her ist, der Flow verflogen ist und die Haare nicht mehr curly sondern nur noch klatschig sind. Wunderschöner erster Eindruck.

Hallo. Ich bin Sandra und ich kann alles. Außer Haare. HAHA. Grotesk. So sah ich aus. 

Aber das Highlight kommt noch. Ich hatte im Gehen an den Pool gedacht und mir fluchs noch ne Badebuchse eingepackt. Korb gegriffen, Buchse rein - ab in die Weltstadt.

Angekommen hab ich schnell den Korb geschnappt geklingelt - UND für Gelächter gesorgt.

Die anderen Mitarbeiter hatten alle schicke Täschchen von Louis oder Prada - Sandra hatte nen Korb. Aber nicht irgendeinen - sondern einen mit Mäusegesicht.

Wer kann. Der kann. Aber - ich arbeite noch für sie. Es hat total Spaß gemacht und das Business wächst. Ich freu mich, sie freut sich und irgendwann kaufe ich auch ne teure Tasche.

Aber erstmal gibt es ein neues Auto.

Jetzt frage sich der aufmerksame Zuhörer: „hmmmmmmmmmmmmmmm. Neue Karre?“

Ja. Ich bekomme einen Jeep Compass Ende September. Ich fahre nämlich aktuell einen Hybrid. Also einen speziellen, 11 Jahre alten Hybrid. 

Der kann entweder MIT Klima oder Fahren. Aber beides geht nicht. Er hat ein bisschen Husten der Gute und geht auch nicht immer an. 

Es ist also nicht mehr ganz so zuverlässig dieses Gefährt morgens zu wählen.

Also darf ein Neuer einziehen. Ein Schwarzer. Mit Leder. Hach - liest sich richtig verrucht, wenn ich das so schreibe.

Flott ist er - und schnell auf 180. Ich freue mich über diesen Support meines Alltages.

Und als Influencer bin ich natürlich nachhaltig - klar ein echter Hybrid. Diesmal nicht Klima oder Benzin - sondern Strom oder Benzin. Hat sich bewährt. 

Jetzt, wo ich für einen Influencer arbeite, muss ich natürlich auch an meiner Ernährung arbeiten. Ich hab direkt Mandelmus gekauft und es über meinen Porridge gemschmissen. Hab gedacht, das machen alle, das wird super.

Ich sag mal so - mehlig war es. Konsistenz eher furz trocken dabei zeitgleich matschig. So, wie wenn man Knuspermüsli vergisst und es dann nicht mehr knusprig ist. Geschmacklich kein Highlight. 

Und dann sehe ich, wie eine Mama-Influencerin ihren Söhnen das morgens macht und behauptet, dass der Anton das liebt.

Bei aller Liebe, wenn Anton mehlige und zeitgleich matschige Kacke liebt, die im Mund immer länger wird und der nächste Bissen sich anfühlt wie Folter - dann hat der doch trotz der ganzen Stapelsteine im Garten keine schöne Kindheit.

Das muss man der mal sagen. Nein. 100.000 Follower laufen nun los, kaufen für ihre Kinder Mandelmus. Stellen fest - Mandelmus schmeckt nur dem Anton, die Carlie mag lieber Nutella. Zack - Mandelmus im Müll.

Arnes Mandelmus. 

Stapelsteine haben wir auch. Auf dem Schotterhof stehen die auf Palette. Gestapelte Steine. 

100 Quadratmeter waren sicher günstiger als 10 von den bunten Instagram-Kinder-Highlights. 

Jetzt sitze ich hier, meine Schüssel voll mehliger Kacke in der Hand und wünsche euch eine grandiose Mittagspause.

Stay tuned, wenn es wieder heißt:

Sandra kündigt Jobs und macht was Neues.

Sandra stapelt Steine auf dem Hof.

Sandra fährt mit Mäusekorb zu wichtigen Terminen.

Oder Sandras Auto bleibt liegen - aber keiner schwitzt.

Ich liebe euch. Das wird auch immer so bleiben. 

Eure Sandra.

Aus dem Büro.


 
 
 

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